RW | www.pyramidenweb.de | ||||||
|
Klirrfaktor und Oberwellen mal etwas genauer betrachtet. Aber wie beim Autofahren auch, es funktioniert auch dann, wenn man gar nichts davon versteht.
Natürlich versucht man, den Arbeitspunkt möglichst in den linearen Bereich der Kennlinie zu legen, s. Abbildung. Eine verzerrungsfreie Verstärkung ist aber aufgrund der Kennliniencharakteristik nicht möglich. Mit anderen Worten, die verstärkten negativen bzw. positiven Amplituden der Steuerspannung werden immer unterschiedlich groß sein. Diese eher anschauliche Darstellung läßt sich auch mathematisch beweisen. Nehmen wir der Einfachheit halber an, daß wir die Triode mit einer Einzelschwingung steuern, also etwa
Dies entspricht auch der Darstellung in der Skizze der Kennlinie. Damit haben wir die Gleichung des Anodenstromes in eine periodische Funktion umgewandelt
und dürfen nunmehr diese Funktion nach Fourier in ein Polynom der Form
zerlegen. Mit Hilfe der Formeln für die Berechnung der sogenannten Fourierkoeffizienten
(s. einschlägige Formelsammlungen) und einiger Rechnerei hinsichtlich Lösung der Integrale findet man schließlich die Beziehung:
Und dies ist nun alles andere als die unverzerrte Schwingung der obigen Skizze. Man sieht, daß sich einem Gleichanteil die Grundschwingung sowie deren geradzahlige Vielfache harmonisch überlagern. Aus obiger Darstellung erkennt man auch, daß die Oberwellen von Grundschwingungen jenseits von ca. 12 kHz aus dem Hörbereich fallen. Als Klirrfaktor wird nun das Amplitudenverhältnis von Oberwellengemisch zu Grundschwingung bezeichnet. Je nach Zielstellung ist es Aufgabe der Schaltungsentwickler, durch geeignetes Vorgehen , wie z.B. Wahl des Arbeitspunktes oder schaltungstechnische Maßnahmen, jeweils das richtige Maß zu finden. Für den SE-V jedenfalls sind diese Oberwellen diejenigen, die das Klangbild wesentlich beeinflussen. Top 8. Boxen Die Hörekstase entsteht erst mit den richtigen Boxen. Diskussion einiger Gesichtspunkte zu Fragen, die mir immer wieder gestellt werden.. Zunächst einmal wollen wir hier unter Lautsprecher die Bauteile verstehen, welche die elektrischen Schwingungen des Verstärkers in Schallwellen umwandeln und die Boxen sind dann die Gehäuse mit den eingebauten Lautsprechern. Beide Komponenten sind jedes für sich, aber auch als aufeinander abgestimmte Einheit ausschlaggebend für den Erfolg, sprich eine gute Wiedergabe im Sinne der Einleitung zu diesem Abschnitt. Der menschliche Hörbereich wird mit 16 Hz bis 20 kHz (1 Hz entspricht 1 kompletten Schwingung pro Sekunde) angegeben, in jungen Jahren auch bis 22 kHz. Ältere Jahrgänge müssen deutliche Abstriche in der Wahrnehmung der höheren Frequenzbereiche hinnehmen. Mit dieser Orientierung können Sie schon mal eine erste Einordnung Ihrer Boxen vornehmen. Der Baßwiedergabe entsprechen die tiefen Frequenzbereiche, also die langwelligen Bereiche . Damit ein langwelliger (nicht langweiliger) Ton sich wirklich entfalten kann, braucht er einen möglichst großen Membrandurchmesser der sogenannten Tieftöner. Damit werden Membrandurchmesser mit 20 - 30 cm erklärbar. Wichtig sind zwei weitere Kriterien. Da ist zum einen die Flexibilität und Lebensdauer der Membranbefestigung, die über die Sicke, das ist die umlaufende Rille (bestimmt durch das verwendete Material sowie die Formgebung), erreicht wird. Zum anderen muß die Abstrahlung der Schallwellen durch den Lautsprecher vom Volumen der Boxen unterstützt werden. Wie z.B. bei einer Violine auch verwendetes Holz, Art der Verarbeitung und Gestaltung, Lackierung und eine Menge mehr das Klangbild prägen. Als Faustregel könnte man sagen: Gute Baßwiedergabe-große Membrandurchmesser der Tieftöner- großes (angepasstes) Boxenvolumen. Damit ein Ton überhaupt wahrgenommen wird , bedarf es eines Schalldruckes, der einen bestimmten Wert nicht unterschreiten darf. Dieser Mindest-Schalldruck ist frequenzabhängig und liegt für kleine Frequenzen, also für die Bässe, am höchsten. Eine Box, die mit einem Frequenzgang ab 20 Hz angegeben ist, nützt Ihnen deshalb überhaupt nichts, wenn der für die Wahrnehmung notwendige Schalldruck nicht erreicht wird. Diese Angabe gehört eigentlich dazu, wird oder wurde aber nur von einigen Herstellern ausgewiesen. Für die Erzeugung tiefer Töne mit gutem Schalldruck braucht man wiederum "kräftige" Lautsprecher. Einen Anhaltspunkt dazu liefert das Gewicht einer Box. Eine solche Box hat dann schon mal ein Gewicht so um die 30 -40 kg oder mehr. Eine weitere Schlußfolgerung kann man an dieser Stelle auch ziehen: Mit einer Art Lautsprecher ist der sinnvolle Frequenzbereich nicht gut abzudecken. Der Ausweg liegt im Bau von Mehrwegboxen. Solche Boxen enthalten mehrere für bestimmte Frequenzbereiche angepaßte Tief-, Mittel- und Hochtöner-Lautsprecher. Wie schon gesagt, es sind Gesichtspunkte, die einfach aus den Gesetzen der Akustik abgeleitet werden können und im wesentlichen nicht zu umgehen sind. Am Preis erkennt man die gute Box nicht zwangsläufig, aber gute Boxen in obigem Sinne sind mir andererseits bei Discountern noch nicht begegnet. Top
|
||||||